Montag, 2. Juli 2007
Unfähig zum Frieden?
Van Gogh und sein Ohr....
Die DGBS e.V. möchte ein wenig mehr Öffentlichkeit für die Krankheit erreichen, die ja immer noch von einigen Mythen umrankt ist - ich habe jedenfalls noch nie während eines Schubes geheiratet oder 5 Ferraris gekauft.... Vor allem soll man sich nicht mehr schämen müssen, deshalb in Behandlung zu gehen, was bei einer Krankheit, die bei Nichtbehandlung eine hohe Suizidrate hat, dringend notwendig ist.
Tagungsort ist die Uni Bochum, vom 20. - 22. September 2007, Kosten ca. 60,- €, ermäßigt 50,- €
Mittwoch, 6. Juni 2007
Es ist da!
Aber wir haben ja auch kein Hörspiel mit (explizit) jüdischen Themen vor uns, sondern ein ambitioniertes Sci-Fi Werk, das nicht als große Space-Opera auftritt, sondern auf unserer guten alten Mutter Erde spielt und die Frage aufwirft, wie sich Menschen, die in einer Demokratie aufgewachsen sind verhalten, wenn ihre Heimat sich plötzlich in eine Militärdiktatur verwandelt. In diesem Fall handelt es sich um die Crew des Prototypen eines Raumschiffes, die unfreiwillig in die große Weltpolitik verwickelt wird. Viele Faktoren spielen eine Rolle bei ihrer Entscheidung, die Sorge um ihre Familien, die Tatsache, dass die Gegner des Putschisten auch keine Engel sind, sowie die Verlockung, sich der neuen Regierung anzudienen, die vor allem dem Piloten einen rasanten Karriereschub verheißt.
Auch die Macht der Medien wird angesprochen, wie können Fernsehbilder und Berichterstattung die Bürger eines Landes dazu veranlassen, jeden totalitären Unsinn zu glauben? Ein Thema, das auch uns als Juden wohlbekannt ist, da wir häufig genug Abstruses über und in den Medien lesen dürfen - hier meine ich nicht nur die sehr einseitige Berichterstattung über Israel. Ganz wie es in unserer heutigen Zeit manche Demagogen tun, wird auch in jener Zukunftsvision davor gewarnt, dem Irrglauben zu verfallen, Totalitarismus, auch wenn er sich noch so positiv in der Presse verkauft, als Lösung anzusehen.
Eine spannende und aktuelle Geschichte also, vor allem, wenn man dem View Point Character in die teils düstere Atmosphäre folgt und sich mit ihm fragt, wie schnell sich eine Gesellschaft wandeln kann, wenn man nicht auf erste Warnsignale achtet...
Montag, 7. Mai 2007
Nicht jeder Schimmel bringt den Maschiach...
In Bedrängnis bin ich zur Zeit tatsächlich, da wegen chronischer Krankheit derzeit erwerbsunfähig. Nun habe ich seit ein paar Wochen einen Platz in einer sehr schönen Tagesklinik, die sich meiner Probleme annimmt und sich alle Mühe gibt, mich wieder fit for job zu bekommen. Nur leider bekam die Klinik vor zwei Wochen die Meldung, ich sei nicht krankenversichert....öh? wie? Große Ratlosigkeit.
Es stellte sich heraus, dass mich die Argentur für Arbeit nicht mehr weiterversichert hat, weil ich nun in das Zuständigkeitsgebiet der ARGE gehöre, die nun seit einigen Wochen bei mir nach vorhandenen und nicht vorhandenen Reichtümern fahndet. Nach den Skandalen um Mallorca-Ralle ja auch durchaus verständlich, aber auch ich bin zur vermeintlichen Großgrundbesitzerin mutiert, da ich ein Siebtel des Hauses meiner Urgroßmutter besitze. Das Haus stammt von 1906 und ist bis unter das Dach mit Hypotheken belastet. Von Mieteinnahmen können wir seit Jahren nur träumen und verkaufen kann man so ein Siebtel auch nicht, wer will schon eine halbe Wohnung kaufen? Aber ich bin reich, ohne dass ich es weiß!
Aber ich gebe nicht auf zu hoffen, dass ich irgendwann alle Nachweise beisammen habe, auch wenn ich bis dahin unter eine Brücke ziehen muss...
Mittwoch, 28. März 2007
Mr. Spielberg, bitte helfen Sie uns...
Wäre doch schade um das schöne Plakat!
Gliechzeitig übersende ich schon mal die Wunschliste für die Schauspieler:
Die Guten:
Robert de Niro als John Harris
Tom Selleck als Mark Brandis
Sean Connery als Iwan Stroganow
Will Smith als Antoine Ibaka
Julianne Moore als Ruth O'Hara
Scarlett Johanson als Iris Monnier
Christipher Lambert als Robert Monnier
Nicolas Cage als Cmdr. Eddington
Roberto Benigni als Major Rossi
Jackie Chan als Tschou Wang Fu
Gong Li als Yodogimi Kato
Die Bösen:
Al Pacino als Gordon B. Smith
(wir nehmen ersatzweise auch George Clooney)
Jack Nicholson als Friedrich Chemnitzer
Anthony Hopkins als Major Bengasi
Tony Shalhoub als Dr. Ahmed
Der Film dürfte also schon Unmengen an Gagen verschlingen und nochmal so viel für Spezialeffekte und Tiertrainer (ein Collie und jede Menge Delphine). Außerdem ist es kein Nichtraucherfilm, aber Zigaretten und Getränke bringen wir selbst mit. Es wird also höchtens 500 Millionen Dollar kosten....
Montag, 26. März 2007
Über die Ordination homosexueller Rabbiner - Teil 2
Eines wird deutlich, die Entscheidungskommission hat es sich nicht einfach gemacht, wohl wissend, dass die Thora mit Lev. 18,22 einen starken Einwand gegen (männliche) Homosexualität vorbringt und auch die halachische Literatur sich nicht gerade - um es milde auszudrücken - dafür ausspricht, sondern meist eher dazu rät, das Thema totzuschweigen. Wie ein mir bekannter orthodoxer Rabbiner einmal sagte: "Was unter der Bettdecke geschieht, geht nur G'tt und die Beteiligten etwas an." Andererseit gebe es aber die Tendenz, Homosexuelle freundlich in den Gemeinden willkommen zu heißen.
Das erinnert mich an einen etwas abstrusen Vorschlag, den ich einmal auf www.askmoses.com gelesen habe, dort riet der Rabbiner zu mitleidvollem Umgang mit Homosexuellen, wie mit allen Sündern und Kranken Mitleid angebracht sei, daher habe man sie freundlich in die Gemeinden aufzunehmen, um sie anschließemd wieder auf den rechten Weg zu führen....
Nun, dieses Ziel verfolgt das JTS nicht, hier geht es vielmehr darum, sich der modernen Gesellschaft zu stellen und ihre Herausforderungen anzunehmen, wozu eben auch die Anerkennung der sexuellen Ausrichtung eines Menschen gehört. Man dürfe nicht begabte Menschen vom Studium ausschließn und ihre Fähigkeiten zur Führung einer Gemeinde ungenutzt lassen.
Ich bin gespannt, welche Reaktionen das JTS erhalten wird.
Mittwoch, 21. März 2007
Historische Dokumente zu Pessach
Montag, 19. März 2007
Sarah-Hagar Tag, Rückschau
Allerdings stellte sich heraus, dass bei den Frauen erst einmal allgemeiner Wissensbedarf zum Judentum vorhanden war. In meinem Workshop saßen hauptsächlich Musliminnen, die es ganz aufregend fanden, mal mit einer Jüdin zu sprechen. Im Vordergrund standen allerdings religiöse Fragen, politische Polemik, wie ich sie schon mit Christen erlebt hatte, blieb glücklicherweise aus. Über Frauenfargen konnten wir dann aber nur am Rande sprechen, was natürlich schade war. Aber das läßt sich ja nachholen!
Donnerstag, 15. März 2007
Hirschmann kommt - Jews in Space!
Pessach-tauglich ist jedenfalls folgendes Rezept aus dem Heimatland von Hirschmanns Gegenspieler, ich schlage Versöhnung durch Essen vor:
4 Eier
1 1/4 Tasse Zuckersirup
1 Tasse normaler Zucker
1 1/2 Tasse zerkrümelte Pecannüsse
4 TL Butter
Vanillezucker
Zucker und Zuckersirup 2-3 Minuten kochen lassen. Die Eier aufschlagen und den Sirup langsam unterrühren, dann die restlichen Zutaten unterrühren. Das ganze dann in einer flachen Backform bei etwa 180 Grad für 45 Minuten abbacken und viellecht schon einmal einen Zahnarzttermin vereinbaren. Kalorienzahl unbekannt!
Die Psychologie der Frauen
- Im Falle einer Scheidung dürfen Mann und Frau nicht in einem Hof zusammen wohnen bleiben, auch wenn er ihnen gemeisam gehört. Die Frau muss ausziehen, da ihr eher zugetraut wird, sich in einem neuen Umfeld zurechtfinden zu können (Ketubot 28a)
- Ein etwas bekannteres Thema: Bei der Versorgung von Waisen sind Mädchen vorzuziehen, wenn nicht genug Geldmittel vorhanden sind, da es Mädchen nicht zuzumuten ist, Betteln zu gehen (Ketubot 67a)
- Ein Stück Land, das einer Frau nach einer Scheidung auf Grund er Ketuba zusteht, darf nicht gepfändet werden (Gittin 49b) *
- Eine rabbinische Diskussion gab es tatsächlich zum Thema, ob Frauen am Schabbat Schmuck tragen dürfen - heute ist das ja gemeinhin erlaubt. Einige Rabbiner meinten aber, dass Frauen durch ihr natürliches Bedürfnis, diesen vor ihren Freundinnen herumzuzeigen, das Trageverbot übertreten könnten (Schabbat 59b)
Ausgenommen waren hiervon nur vornehme Frauen, die es wahrscheinlich für unter ihrer Würde befunden hätten, den Schmuck abzunehmen und herumzuzeigen. Ich kann nur vermuten, wie sich dieses Gesetz zu unseren Gunsten wandelte, vielleicht ja ähnlich wie die mittelalterliche Diskussion über die aktive Teilnahme von Frauen am G'ttesdienst. Dies sollte nämlich auch nur besonderen Frauen vorbehalten bleiben, bis ein paar kluge Rabbiner entschieden "Alle unsere Frauen sind besondere Frauen". Sie erkannten damit das Verdienst der weiblichen Mitglieder um den Wohlstand der Gemeinden an.
Kurioses gibt es aber auch immer wieder. Als ich mal zur Vorbereitung eines Frauenseminars im Traktat Ketubat stöberte, stieß ich auf eine Diskussion zum Thema weibliche Zeugen. Frauen sind ja bekanntlich bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Familienstandsbezeugungen) nicht vor traditionellen Gerichten zugelassen, was sich erst jetzt ein wenig lockert. Hier ging es um die Frage, ob eine Frau bezeugen dürfe, dass eine andere während einer Gefangennahme durch Feinde Jungfrau geblieben sei. Die Rabbinen entschieden dafür, da eine Frau nur selten ein gutes Haar an einer anderen ließe, und einer solchen Aussage deswegen Glauben zu schenken sei.
Mein feministisches Herz rebelliert zwar gegen die Begründung, aber wenn ich mir manche Gespräche im Bus so anhöre... es scheint leider was Wahres dran zu sein.
Ok, ich bin manchmal auch nicht besser!
* Die Abfindung der Frau durch Geld ist eine relativ neue Regelung. Zwar wurden auch in rabbinischer Zeit Geldbeträge angegeben, aber da Bargeld bis in die frühe Neuzeit eine rare Sache war, schien es sinnvoll, Sachwerte dafür zu nehmen, die aber nicht in den gemeinsamen Haushalt einfließen durften. Der Mann sollte nicht sagen können: "Ich habe dir ja schon das und das gekauft, also geh!"