Montag, 26. März 2007

Über die Ordination homosexueller Rabbiner - Teil 2

Jetzt ist es beschlossene Sache, das JTS wird demnächst entsprechend begabte schwule und lesbische Studenten in das Rabbinerseminar aufnehmen, eine entsprechende Rundmail ging heute herum. Die Mail ist sehr lang, deswegen stelle ich sie nicht hier ab, also meldet Euch, wenn ich sie euch weiterleiten soll.

Eines wird deutlich, die Entscheidungskommission hat es sich nicht einfach gemacht, wohl wissend, dass die Thora mit Lev. 18,22 einen starken Einwand gegen (männliche) Homosexualität vorbringt und auch die halachische Literatur sich nicht gerade - um es milde auszudrücken - dafür ausspricht, sondern meist eher dazu rät, das Thema totzuschweigen. Wie ein mir bekannter orthodoxer Rabbiner einmal sagte: "Was unter der Bettdecke geschieht, geht nur G'tt und die Beteiligten etwas an." Andererseit gebe es aber die Tendenz, Homosexuelle freundlich in den Gemeinden willkommen zu heißen.

Das erinnert mich an einen etwas abstrusen Vorschlag, den ich einmal auf www.askmoses.com gelesen habe, dort riet der Rabbiner zu mitleidvollem Umgang mit Homosexuellen, wie mit allen Sündern und Kranken Mitleid angebracht sei, daher habe man sie freundlich in die Gemeinden aufzunehmen, um sie anschließemd wieder auf den rechten Weg zu führen....

Nun, dieses Ziel verfolgt das JTS nicht, hier geht es vielmehr darum, sich der modernen Gesellschaft zu stellen und ihre Herausforderungen anzunehmen, wozu eben auch die Anerkennung der sexuellen Ausrichtung eines Menschen gehört. Man dürfe nicht begabte Menschen vom Studium ausschließn und ihre Fähigkeiten zur Führung einer Gemeinde ungenutzt lassen.

Ich bin gespannt, welche Reaktionen das JTS erhalten wird.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Es würde mich sehr interessieren, ob es Reaktionen gegeben hat und wie sie ausgefallen sind. Hättest du Lust, darüber kurz zu berichten?

Falls es dafür nicht zu spät ist, gerne auch die Mail an gingit@web.de. Schöne Grüße!
gingit